Dr. biol. hum. Kristin Herrmann
Psychologische Psychotherapeutin
Fon +49 731 50061-815
E-Mail kristin.herrmann@uni-ulm.de
Wir gratulieren unserer Kollegin Dr. Kristin Herrmann zum erfolgreichen Abschluss Ihrer Promotion an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm. Ihr wurde somit der Doktortitel Dr. biol. hum. verliehen. Erhalten Sie nachfolgend einen kurzen Einblick in ihre Doktorarbeit zum Thema „Versorgung von Betroffenen mit Essstörung aus der Perspektive der Krankenversicherung“.
Essstörungen sind schwere psychische Erkrankungen, die in allen sozialen Schichten vertreten sind. Unter Essstörungen zählen u. a. die Anorexia nervosa („Magersucht“) und die Bulimia nervosa („Bulimie“). Oftmals sind die Behandlungen und der Verlauf von Essstörungen kompliziert und langwierig. Es vergehen oft viele Jahre bis die Betroffenen Verbesserungen bei ihrer Erkrankung bemerken.
Von der AOK Baden-Württemberg wurden im Rahmen dieser Doktorarbeit freundlicherweise anonymisierte Routinedaten von über 4 Millionen Versicherten aus den Jahren 2004-2010 bereitgestellt. Die Daten unterliefen strengen und aufwendigen Anonymisierungsprozessen. Insgesamt ist bei knapp 3000 Versicherten eine Essstörungsdiagnose gestellt worden. Am häufigsten wurde mit ca. 50% die Diagnose einer Bulimia nervosa gestellt.
Viele interessante Ergebnisse bzgl. Altersverteilung, Inzidenzen, Medikamentenverschreibung, Behandlung, Komorbiditäten, Geburtenrate, Mortalität und Arbeitsunfähigkeitstage finden Sie in der Open-Access-Veröffentlichung der Dissertation. Sehr überraschend waren die Ergebnisse bei den Altersstrukturen und den Behandlungsverläufen: Bei der Altersverteilung wurde deutlich, dass auch Ersterkrankungen von Essstörungen im mittleren und höheren Alter vorkommen. Des Weiteren konnte bei den Behandlungsverläufen nachgewiesen werden, dass eine hohe Anzahl von Versicherten nur eine kurze Behandlungsdauer von 3-9 Monaten hatte. Die Arbeit von Kristin Herrmann zeigt auf, dass das bisherige Bild der Behandlungsdauer von Essstörungen überdacht werden muss. Wie bei anderen psychischen Erkrankungen, scheint es auch bei Essstörungen ein Kontinuum der Schweregrade zu geben: von leichten Verläufen mit einer kurzen Behandlungsdauer bis hin zu sehr schweren Verläufen.
Möchten Sie mehr erfahren? Hier steht Ihnen die Dissertation zum Download bereit.
vom 18.08.2021
Psychologische Psychotherapeutin
Fon +49 731 50061-815
E-Mail kristin.herrmann@uni-ulm.de
Dr. Elisabeth Balint und Dr. Marc Jarczok leiteten auf dem Kongress des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin ein Online-Symposium zum Thema Herzratenvariabilität als Prädiktor und Verlaufsparameter in der klinischen und experimentellen Anwendung. Die Herzratenvariabilität (HRV) ist ein psychophysiologischer Marker, welcher das Zusammenspiel und die Wechselwirkung zwischen Psyche und Körper anzeigen kann. Daher ist er gerade im Bereich der Psychosomatik interessant. Die Beiträge beleuchteten die verschiedenen Anwendungsfelder der HRV. Im ersten Beitrag stellte Dr. Elisabeth Balint die Ergebnisse eines Beratungsgespräches auf Basis des Spektrogramms individueller 24h-EKG-Aufzeichnungen bei Führungskräften dar.
In diesem Gespräch wird insbesondere auf Zusammenhänge zwischen den im Tätigkeitsprotokoll notierten Situationen und der im Spektrogramm dargestellten, situativen HRV eingegangen. Dadurch wird das Wissen um psychosomatische Zusammenhänge gefördert und die Selbstwahrnehmung gestärkt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bei den Führungskräften die kognitive Irritation durch die Beratung verringerte. Weitere Beiträge beschäftigten sich mit der HRV bei Bundeswehrsoldaten (vor und nach Auslandseinsatz) sowie Patienten vor und nach stationärer psychosomatischer Therapie sowie depressiven in Musiktherapie befindlichen Patienten. Das Fazit des Symposiums war, dass verschiedene Marker der Herzratenvariabilität nicht nur verlässliche Risikoindikatoren für allgemeine und kardiovaskuläre Mortalität in klinischen und nicht-klinischen Stichproben darstellen, sondern die Marker der Herzratenvariabilität lassen sich möglicherweise auch im Rahmen der Primärprävention, wie zum Beispiel im Bereich Arbeit und Gesundheit im Sinne eines Verlaufsparameter, nutzen. Weitere Anwendungsfelder finden sich beispielsweise in psychotherapeutischen Interventionen als ein Begleitmaß (z. B. als Erfolgsindikator) sowie im Rahmen von experimentellen Studien als Reaktivitätsmaß.
Den Vortrag von Dr. Elisabeth Balint können Sie hier nachhören.
vom 05.08.2021
Der Deutsche Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (DKPM) fand im Juni diesen Jahres komplett virtuell statt. Maximilian Baxendale (Soziologe) und Tim Pößnecker (Psychologe) präsentierten im Rahmen ihrer LPCU-Mitarbeit ihre Forschung und Ergebnisse der Evaluation zur Psychosomatischen Grundversorgung für Betriebs- und Arbeitsmediziner. Diese können in Form eines ePosters hier abgerufen werden.
Bei der Evaluation der Psychosomatischen Grundversorgung handelt es sich um eine qualitative Interviewstudie mit insgesamt 35 Arbeits- und Betriebsmedizinern, die zwischen 2018 und 2020 an eben dieser Fortbildung im LPCU teilgenommen haben.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Bedeutung psychosozialer Themen in den Betrieben aus Sicht der Betriebsärzte wächst. Darüber hinaus wurde deutlich, dass der Umgang mit psychosozialen Belastungen der zu betreuenden Mitarbeitenden für die BetriebsärztInnen eine große Herausforderung darstellt. Hierbei wirkte die Fortbildung nachweislich unterstützend. Schließlich berichteten die BetriebsärztInnen, dass sowohl die Unternehmenskultur und das Leitbild als auch die Führungskräfte und deren Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden entscheidende Faktoren für den Stellenwert psychosozialer Themen im Betrieb sind. Erhalten Sie einen kurzen Einblick in unsere Interviews und in die Rolle eines Betriebsarztes zwischen Führung und Mitarbeitenden und werfen Sie einen Blick in unser ePoster.
"Ein Notarzt rettet Leben, ein Arbeitsmediziner rettet Existenzen –
wenn das Unternehmen das will."
vom 30.07.2021
Beitrag von Maximilian Baxendale, Miriam Mehler und Maria Gralla
„Nimmt das denn gar kein Ende mehr?“ – Die Corona-Krise dauert an und der zweite bundesweite Lockdown ist in der Verlängerung. Während Deutschland seine Hoffnungen auf die neuen Impfstoffe setzt, müssen wir uns weiterhin an die bekannten Einschränkungen halten: Alternativen zu den AHA-Regeln und der Beschränkung des öffentlichen Lebens sowie der eigenen sozialen Kontakte gibt es keine – zumindest keine mit derselben Wirksamkeit. Von uns wird derzeit viel abverlangt – auf kurz oder lang bleibt das nicht ohne Folgen für die Psyche. Techniken zur Stärkung der mentalen Widerstandskraft und enge Beziehungen helfen dabei die Krise durchzustehen.
vom 22.02.2021
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Artikel in der WirtschaftsWoche 1/2
Von Jenny Niederstadt im Interview mit Frau PD Dr. Eva Rothermund
Der in der WirtschaftsWoche erschienene Artikel hinterfragt die Vor- und Nachteile des pandemiebedingten Verschwindens der Gerüchteküche in Unternehmen. Laut einer Erhebung der Universität Amsterdam sind 90% aller Unterhaltungen im Büro Klatsch und Tratsch. Kommunikationsforscher haben herausgefunden, dass fast jeder Mensch tratscht - Männer genauso häufig wie Frauen. Wir scheinen das Lästern als Blitzableiter, Warnsignal und Freundschaftsdienst zu nutzen. Tratschen wird im Artikel mit der Fellpflege bei Affen verglichen, die hygienisch nicht erforderlich ist, sondern vielmehr dem Zusammenhalt und der Streitbeilegung dient. Es werden Wege aufgezeigt wie auch in Pandemiezeiten ein ähnlicher Austausch stattfinden kann und dass Führungskräfte gut daran täten diesbezüglich informiert zu sein.
vom 11.01.2021
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Artikel im Deutschen Ärzteblatt, Ausgabe 47/2020
Harald Gündel, Marieke Born, Antonia Drews, Nadine Mulfinger, Florian Junne, Andreas Müller, Peter Angerer, Jochen Schweitzer
Der im Deutschen Ärzteblatt erschienene Artikel beschreibt wie die immer wieder kritisierte Struktur der Krankenhausversorgung in Deutschland in der Coronapandemie zum Garanten eines bislang moderaten Pandemieausgangs geworden ist. Lesen Sie mehr zum Verbundprojekt SEEGEN (Gesamtleitung Prof. Dr. Harald Gündel, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie), welches seit 2017 die seelische Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenhaus beforscht und alarmierende Ergebnisse zu Tage gebracht hat.
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Interview in der Zeitschrift Gemeinsam des Dominikus-Ringeisen-Werks mit Frau Dr. med. Elisabeth Balint von Manuel Liesenfeld
Dr. med. Elisabeth Balint begleitete vier Jahre lang Mitarbeitende des Dominikus-Ringeisen-Werks bei Fragen rund um deren seelische Belastung am Arbeitsplatz. Nun übergibt sie die „Psychosomatische Sprechstunde“ an ihren Kollegen Uwe Lutchen. Ein Gespräch darüber, welche Auswirkungen die Corona-Zeit auf die Psyche hat und warum es wichtig ist, kaum hinterfragte Postulate in der Krise offen infrage zu stellen.
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Prof. Dr. med. Dr. phil. Horst Kächele, ohne dessen Unterstützung die Gründung des LPCU nicht zustande gekommen wäre, verstarb im Juni letzten Jahres. Von 2016-2020 war er unser Berater, brachte uns durch seine Impulse voran und erwies sich in seiner scharfsinnigen Art als wichtiges Korrektiv, mit dessen Hilfe unsere Ideen schnell Form und Gestalt annahmen. Einige von uns waren ihm auch persönlich sehr verbunden und er war für sie Mentor, Vorbild und Freund gleichermaßen. Im International Journal of Psychoanlaysis erschien im Dezember 2020 ein Nachruf von Frau Prof. Marianne Leuzinger-Bohlebera und Herrn Prof. Friedemann Pfäfflin, den Sie hier abrufen können.
Vortrag von Dr. med. Elisabeth Balint
Im Vortrag mit dem Titel „Das Farbspektrogramm über 24 Stunden als Spiegel psychosomatischer Zusammenhänge im Beratungsgespräch“ stellt Frau Dr. med. Elisabeth Balint aktuelle Ergebnisse zu ihrem Projekt „Gesund führen: Körpersignale bei Führungskräften“ vor. Im Rahmen dieses Projekts, das wichtige Impulse durch den DFG-geförderten Austausch mit Prof. Tom Buckley von der University of Sydney, Australien, bekam, wurden Betriebsärzte darin geschult, die Herzratenvariabilität über 24 Stunden zu messen, auszuwerten und auf Basis der Ergebnisse ein Beratungsgespräch zu führen. Der Schwerpunkt des Gesrpächs liegt auf den Zusammenhängen zwischen den in einem Tätigkeitsprotokoll des Messtages notierten Situationen, der gemessenen Herzratenvariabilität und wahrgenommenen Gedanken und Gefühlen. Dadurch soll die Wahrnehmung von psychosomatischen Wechselwirkungen gestärkt werden. Außerdem werden individuelle Ressourcen und Problembereiche sichtbar gemacht. Das Projekt wurde mit einer Studie begleitet. Die Ergebnisse der ersten 49 Führungskräfte zeigten eine bessere Wahrnehmung der Bedürfnisse des eigenen Körpers nach der Beratung. Weitere Ergebnisse auch mit anderen Stichproben folgen in den nächsten Monaten.
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Vortrag von Jarczok, MN, Cristóbal Hernández, Thayer, JF. , König, J.,
Vagal vermittelte immunmodulatorische Effekte spielen eine wichtige und klinisch relevante Rolle bei der Regulierung der pro-inflammatorischen Zytokinproduktion und anderen entzündlichen Prozessen. Diese Studie untersuchte erstmals den Zusammenhang zwischen einem kürzlich vorgeschlagenen Biomarker für vagale Neuroimmunmodulation und der Überlebenszeit (16 Jahre Nachbeobachtung) in zwei großen, allgemeinen Bevölkerungsstichproben mit dem Ergebnis, dass ein günstigeres Verhältnis zw. Markern autonomer Aktivität und Entzündungsmarkern mit einem niedrigeren Sterblichkeitsrisiko einhergeht.
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Im Interview mit der Rheinischen Zeitung richtet Bianca Lorenz an Frau PD Dr. med. Eva Rothermund (Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Oberärztin am Uniklinikum Ulm, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am LPCU) nachstehende Fragen:
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Wir möchten an dieser Stelle auf den Beitrag „Psychisch krank am Arbeitsplatz“ von Franziska Hochwald (Redakteurin: Vera Kern) des SWR2 am 15.10.2020 um 8.30 Uhr mit folgenden Interviewteilnehmenden hinweisen:
Dieser Beitrag geht der Frage nach inwiefern Arbeitsbedingungen krank machen können. Obwohl oftmals Vulnerabilität durch biografische Erfahrungen, Veranlagungen und ungünstige Gewohnheiten Auslöser für eine psychische Belastung sind, ist jedoch in einem Drittel der Fälle die Arbeitssituation der Hauptauslöser.
Die Arbeitsverdichtung wird mehr, der Termindruck größer, mehr Kompetenzen und Erfahrungen sind gefragt, hohe Flexibilität wird gefordert und darüber hinaus sollte man ununterbrochen Leidenschaft für den eigenen Beruf ausstrahlen. Oftmals werden hierbei individuelle Leistungsgrenzen überschritten und anhaltender Stress, Überstunden, Konkurrenz, Mobbing etc. führen u.a. zu Schlafstörungen, Angst, Erschöpfung. Schlussendlich kann dies in einer Krankschreibung, Kündigung oder Frühberentung münden.
Nicht nur der soziale Schaden für die Betroffenen ist immens, auch die volkswirtschaftlichen Kosten. Wenn Menschen einmal längerfristig aus dem ersten Arbeitsmarkt herausgefallen sind, haben sie häufig keine Chance mehr auf Wiedereinstieg. Eine relativ große Gruppe von Menschen mit hoher Qualifikation und teilweise hohem Arbeitswillen ist einfach abgeschnitten vom Arbeitsmarkt.
Arbeit kann aber auch helfen den Alltag zu strukturieren, in Kontakt mit anderen zu kommen, sie ist ein wesentlicher Faktor für gesellschaftliche Anerkennung, stiftet Identität und stärkt das Selbstbewusstsein. Der richtige Arbeitsplatz kann für Betroffene ein stabilisierender Faktor sein. Oftmals birgt jedoch der Zugang zu Unterstützungsangeboten viele Hürden, u.a. aufgrund mangelhafter Vernetzung der bestehenden Versorgungsangebote.
An der Schnittstelle Arbeit und Psychosomatische Medizin wird derzeit am LPCU/Uniklinikum Ulm in diversen Forschungsprojekten erforscht wie psychosomatische Medizin im Arbeitskontext verbessert werden kann. Ein Ansatz ist die Sprechstunde im Betrieb (PSIB). Die PSIB ist ein niedrigschwelliges Angebot, welches meist zu einem frühen Zeitpunkt greift. Die Betroffenen müssen sich nicht selbst auf die Suche nach Hilfe machen und ihr Anliegen bleibt anonym.
Derzeit gibt es derlei Interventionen vor allem in großen Konzernen, die Strukturen und Mittel haben, um solche Angebote umzusetzen. In den zwei kürzlich gestarteten Forschungsprojekten REHA-PSYCH und KMU-GO! will das Team des LPCU nun kleine und mittlere Unternehmen in den Fokus nehmen.
Die Destigmatisierung des Themas psychische Gesundheit im Allgemeinen und die möglichst im Arbeitsalltag integrierte Kompetenzerweiterung von Führungskräften im Bereich psychische Gesundheit bei Mitarbeitenden ist ebenso ein Schwerpunkt der Arbeit des LPCU.
Lernen Sie im Interview Menschen kennen, die sich intensiv und professionell mit Hilfsangeboten für psychisch Erkrankte und Präventionsangeboten sowohl in der Praxis als auch der Forschung auseinandersetzen.
Einen zusammenfassenden Artikel zum Interview finden Sie hier.
Download Manuskript des Interviews.
Im Pilotprojekt „Gesund führen – Resilienz“ ermittelte Dr. Elisabeth Balint vom LPCU in Zusammenarbeit mit der Betriebskrankenkasse Wieland BKK anhand der Herzratenvariabilität wie die Herzen von 50 Führungskräften beim schwäbischen Kupferverarbeiter Wieland schlagen. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt soll die psychische Widerstandskraft von leitenden Beschäftigten sichtbar machen und fördern. Anhand der Herzratenvariabilität (HRV) analysierte Frau Dr. Balint, wie belastbar und regenerationsfähig Wieland-Mitarbeiter sind. Mittels zwei aufeinander folgender 24 Stunden HRV-Messungen wurden Daten gewonnen, analysiert und die individuellen Ergebnisse im LPCU mit jedem Mitarbeiter einzeln besprochen. Der Fokus richtete sich hierbei auf die eigenen Ressourcen und die Frage: Gehe ich gut mit mir selber um?
Wieland-Vorstand Erwin Mayr war einer der ersten, der seine Belastbarkeit und Stressresistenz im Rahmen des Programms testen ließ. Der blau-gelb-rot gezackte Graph, den Dr. Elisabeth Balint jedem Einzelnen präsentiert, wirkt auf den ersten Blick wie die Aneinanderreihung von hunderten brennenden Streichhölzern. „Fire of Life“ – „Feuer des Lebens“ nennen Wissenschaftler diese grafische Darstellung eines schlagenden Menschenherzens, gemessen über mehrere Stunden. Vergleichbar mit einer Batterieladeanzeige lassen sich im Farbspektrogramm der Herzratenvariabilität die individuelle Belastung, aber auch das individuelle Erholungsverhalten sehr gut sichtbar machen. So verdeutlicht eine derartige Grafik sehr gut, dass ein gering geladener „Akku“ bei der nächsten Belastung rasch leer ist und dann überproportional länger braucht, um wieder aufzuladen.
Im Anschluss an die HRV-Messungen und Beratungen fanden darüber hinaus Gruppengespräche zum Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitern statt. In diesem Setting stellten die Führungskräfte etwa schwierige Konstellationen und Konflikte in Rollenspielen nach, die sie im Arbeitsalltag mit psychisch belasteten Kollegen schon einmal selbst erlebt haben.
Das Kompentenzzentrum für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz bietet seit 2017 innovative Aus- und Weiterbildungen für Arbeitnehmer in Leitungspositionen an. Praxisnahe Seminare und Beratung sollen die leitenden Beschäftigten dabei unterstützen, ihre Mitarbeiter durch Führungsverhalten zu motivieren, ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen und dadurch die Produktivität ihres Unternehmens zu steigern.
Lesen Sie mehr im Artikel Am Puls der Chefs von Sarah Kramer der BKK-Zeitschrift.
Kann die Corona bedingte Zwangspause auch positive Effekte für Angst-Patienten haben?
Führt eine "Zwangsentschleunigung" auch dazu, dass unser Gehirnbereich für Stressempfinden zur Ruhe kommen kann und somit gleichzeitig Panikattacken und die Häufigkeit und Schwere von Angstzuständen gesenkt wird?
Ein Artikel von Karin Mitschang, erschienen in der Südwest Presse Ulm am 04.05.2020. Im Interview mit Prof. Dr. med. Harald Gündel.
Mobbing ist keine Krankheit, kann aber krank machen. Es verursacht Depressionen, Angst- und Schlafstörungen. Besonders häufig sind Berufstätige am Arbeitsplatz betroffen sowie etwa jedes zehnte Schulkind. Was können wir dagegen tun?
Ein Artikel von Ulrike Gebhardt. Erschienen in: spektrum.de am 22.03.2019
Ist Burnout das neue Volksleiden? Die Ulmer Medizinerin Eva Rothermund erklärt das Phänomen.
Ein Artikel von Tanja Volz, erschienen am 19.01.2019 in der Stuttgarter Zeitung.
Wer an innerer Unruhe leidet, kann nicht richtig abschalten. Schlaflosigkeit, Anspannung und Schmerzen quälen viele der Betroffenen. Sie sollten möglichst schnell handeln.
Ein Artikel von Julia Beil, erschienen am 2. Januar 2019 in DIE WELT
Netzwerke und Psychosomatische Sprechstunde im Betrieb - Chancen und Grenzen eines innovativen Versorgungsmodells
Ein Beitrag von Dr. Eva Rothermund, erschienen im Tagungsband der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) zum Thema Psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt und betriebliche Wiedereingliederung, 2018
Nörgelnde Mitarbeiter auf der einen Seite, Druck und Anforderungen vom Chef auf der anderen: Die Abteilungsleiter, Team-Chefs und Co. rutschen als mittlere Führungskräfte schnell in die Sandwich-Falle. Das macht auf Dauer krank.
Ein Artikel von Katharina Grimm, erschienen in: Stern, Ausgabe vom 12. Mai 2018
Druck von unten, Druck von oben: Führungskräfte der mittleren Ebene sind oft Puffer zwischen Mitarbeitern und Chefs – und damit am Limit.
Ein Artikel von Uta Jungmann, erschienen in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Ausgabe vom 11. Mai 2018.
Müde, erschöpft, ausgebrannt: In Deutschland arbeiten Millionen Menschen mehr als ihnen gut tut. Erst gewöhnen sie sich an den höheren Stresslevel, dann brechen sie erschöpft zusammen – wie der 34-jährige Familienvater Martin K. Doch das lässt sich vermeiden.
Ein Artikel von Matthias Jedele, erschienen in: UNTERNEHMEN [!], Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten. Ausgabe 61, März 2018, S. 6-8.